Der Befehl rpm (=RedHat Package Manager) stellt ein mächtiges Werkzeug zur Verwaltung von rpm-Paketen dar. Entgegen seines Namens steht rpm nicht nur auf RedHat Systemen zur Verfügung, sondern auf allen Systemen, die als Standard-Paketverwaltung rpm verwenden. Dies sind mit Ausnahme von Debian und Slackware alle grossen Distributionen, vor allem SuSE und Mandrake. Der besondere Vorteil von rpm liegt darin, dass der Befehl auch mit Wildcards umgehen kann und sich so ein komplettes Verzeichnis mit rpm-Paketen "auf einen Rutsch" installieren lässt.
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Anwendungsschema |
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Erklärungen und Hinweise zum Anwendungsschema |
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Befehl: | Der einzugebende Befehl ist selbstversändlich immer der, der gerade besprochen wird. | |
Option/en: | Anders als sonst üblich, muss rpm eine Option mitgegeben werden. Je nachdem, ob man ein Paket löschen (-e), installieren (-i) oder aktualisieren (-U) möchte oder nur eine Anfrage (-q) an die Paket-Datenbank von rpm stellen will, muss man eine der in Klammern aufgeführten Optionen angeben. Diese Optionen könne wie sonst auch mit anderen Optionen kombiniert werden. | |
Option/en | Zusätzlich zu den zwingenden Optionen, lassen sich weitere Optionen mit angeben. Diese werden durch ein Doppel-Minus eingeleitet und bestehen aus einem Wort (nicht wie sonst üblich nur aus einem Buchstaben). | |
Paket | Zuletzt muss noch angegeben werden, mit welchem Paket rpm arbeiten soll. Bei der Angabe des Paketes kann die [Tab]-Taste verwendet werden. Ebenso ist es durch Verwendung von Wildcards möglich mehrere Pakete mit einem Aufruf von rpm zu installieren. |
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Optionen und Eingaben |
-i |
install installiert ein Paket |
-ih |
install + hash zeigt eine Fortschrittsanzeige bei der Installation an (mit -v kombinierbar -> -ivh) |
-U |
update aktualisiert ein Paket, wobei die alte Version vollständig entfernt wird |
-Uh |
update + hash zeigt eine Fortschrittsanzeige bei der Installation an (mit -v kombinierbar -> -Uvh) |
-e |
erase löscht ein Paket |
-v |
verbose (Zusatzoption) zeigt ausführliche Meldungen bei der Installation, beim Update oder beim Löschen eines Paketes an und kann als Zusatzoption nicht alleine stehen |
--force |
force (Zusatzoption) erzwingt bei -i und -U die Installation auch wenn Paket-Konflikte vorliegen und kann als Zusatzoption nicht alleine verwendet werden |
--nodeps |
no dependencies (Zusatzoption) prüft bei -i und -U keine Abhängigkeiten und kann als Zusatzoption nicht alleine verwendet werden |
-q |
query gibt den vollständigen Paketnamen ohne die Endung *.rpm an |
-qi |
query + installed gibt ausführliche Informationen zum installierten Paket an, insbesondere ob das Paket für eine bestimmte Distribution erstellt wurde, wer es erstellt hat (Vendor), unter welcher Lizenz es steht (License) und um was für eine Art Software es sich handelt (Description) |
-ql |
query + list gibt an, welche Dateien zu einem installierten Paket gehören |
-qlp |
query + list + package gibt an, welche Dateien zu einem nicht installierten Paket gehören |
-qf |
query + file gibt an in welchem Paket sich die gesuchte Datei befindet |
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Anwendungsbeispiele |
rpm -ivh --force paket-1.rpm | |
installiert (rpm -i) das rpm-Paket paket-1.rpm und gibt dabei ausführliche Meldungen (-ivh) und eine Fortschrittsanzeige (-ivh) aus, wobei Paket-Konflikte ignoriert werden (--force) | |
rpm -e paket | |
löscht (rpm -e) das rpm-Paket paket; beim Löschen von Paketen braucht die Versionsnummer und Endung (*.rpm) nicht angegeben zu werden | |
rpm -qlp paket-1.rpm | less | |
zeigt an (rpm -q) welche Dateien (-qlp) bei der Installation (-qlp) des rpm-Paketes paket-1.rpm auf das System kopiert würden und gibt die Ausgabe durch | |
rpm -qf dat01 | |
zeigt an (rpm -q) zu welchem rpm-Paket die Datei dat01 gehört (-qf) | |
rpm -i *.rpm | |
installiert (rpm -i) alle rpm-Pakete (*.rpm) aus dem aktuellen Verzeichnis (natürlich lässt sich der Befehl durch eine Pfadangabe erweitern, z.B. rpm -i ../verz01/*.rpm) |