ln - Verknüpfungen erstellen

Eine Verknüpfung (engl.: link) ist ein Verweis auf eine andere Datei. Bildlich gesprochen kann man eine verlinkte Datei mit zwei Datei-Namen aufrufen - nämlich ihrem Orignal- und Ihrem Verknüpfungs-Namen. Um eine Verknüpfung zu erstellen, verwendet man den Befehl ln (link). Dadurch lässt sich das Kopieren von Dateien oder Verzeichnissen vermeiden, was Speicherplatz spart. Ebenso kann man sich den steten Verzeichniswechsel bei häufig benutzten Verzeichnissen sparen.

Hintergrund: Unter Linux werden Verzeichnisse und sogar Geräte (wie z.B. Festplatten, CD-Laufwerke usw.) wie Dateien behandelt. Vereinfacht ausgedrückt sind beispielsweise Verzeichnisse (und somit letzlich auch Geräte) Dateien, in denen angegeben ist, wo andere Dateien zu finden sind.
Nähere Hinweise hierzu finden Sie im Kasten auf Seite 75 der EasyLinux-Ausgabe 09/2003.
Vertieftes Hintergrundwissen verrät der Artikel ab Seite 74 in der LinuxUser-Ausgabe 09/2003.

Anwendungsschema

Befehl (Option) Ziel-Datei/-Verzeichnis Verknüpfungs-Name
ln -s ~/verz01 verkn01

Erklärungen und Hinweise zum Anwendungsschema

Befehl: Der einzugebende Befehl ist selbstversändlich immer der, der gerade besprochen wird.
Option/en: Optionen müssen grundsätzlich nicht angegeben werden, jedoch ist auf Gross- und Kleinschreibung zu achten. Optionen werden in der Regel durch ein Minus-Zeichen eingeleitet und es können mehrere Optionen verbunden werden.
Vorliegend entscheidet die Angabe der Option -s, ob es sich um einen sogenannten Hardlink oder einen Symlink (oder symbolischen Link) handelt. Näheres hierzu wird im nächsten Punkt bei der jeweiligen Option ausgeführt.
Ziel-Datei/-Verzeichnis: Ein Ziel muss zwingend angegeben werden. Hiermit wird definiert, worauf der Link verweisen soll. Dabei kann es sich um eine Datei oder ein Verzeichnis handeln. Die Datei oder das Verzeichnis muss aber bereits existieren. Es muss immer der gesamte (relative oder absolute) Pfad zum Ziel angegeben werden.
Verknüpfungs-Name: Dies ist der Name, mit welchem das Ziel aufgerufen werden soll. Im Falle eines symbolischen Links, können Verknüpfungs-Name und Ziel gleich sein. Bei einem Hardlink, macht dies keinen Sinn.

Optionen und Eingaben

ohne Argument
erzeugt einen sog. Hardlink; Hardlinks können nur auf Dateien verweisen nicht auf Verzeichnisse; im Unterschied zu den Symlinks (s.u.) sind sowohl die Verknüpfung als auch die Datei vom jeweiligen Standort unabhängig - man kann quasi mit zwei Namen auf dieselbe Datei zugreifen
-s symbolic
erzeugt einen sog. Symlink (symbolischer Link); Symlinks können auf Dateien und Verzeichnisse verweisen, jedoch sind die Verknüpfungen vom Ort der Datei oder des Verzeichnisses abhängig, auf die sie verweisen; d.h. wird die Datei verschoben, auf die der Link verweist, so zeigt der Link ins Leere (sog. Dangling Symlink); entsprechendes geschieht, wenn die Verknüpfung verschoben wird
Anwendungsbeispiele

Anwendungsbeispiele

ln dat01 verkn01
erzeugt eine Verknüpfung (ln) als Hardlink (ohne Argument) mit dem Namen verkn01, mit der man auf die Datei dat01 zugreifen kann
ln ~/verz01 verkn01
erzeugt eine Verknüpfung (ln) als Symlink (-s) mit dem Namen verkn01, mit der man auf das Verzeichnis verz01 zugreifen kann, welches sich eine Ebene unterhalb des /home-Verzeichnisses des Benutzers befindet (~/)
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